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Wanderstöcke - Praktisch oder unnötig?
Wander- und Trekkingstöcke werden immer beliebter. Wurde man früher für ihren Einsatz eher belächelt, verlassen sich heutzutage immer mehr Wanderer auf die Unterstützung dieser funktionellen Helfer. Doch nicht immer ist der Einsatz von Stöcken auch wirklich sinnvoll. Bei uns erfährst du, welche Vorteile Wanderstöcke haben, wo sie am besten eingesetzt werden und warum es manchmal besser ist, auf sie zu verzichten.
Pro: Entlastung und mehr Stabilität
Die Vorteile von Wanderstöcken liegen auf der Hand. Sie entlasten die Gelenke, vor allem das Knie, und die Wirbelsäule enorm, da sie das Gewicht auf Arme und Beine verteilen. Dadurch wird auch die Beinmuskulatur weniger beansprucht. Für vorbelastete Wanderer, die mit Gelenk- oder Wirbelsäulenproblemen zu kämpfen haben, bieten Wanderstöcke daher eine tolle Möglichkeit Strecken leichter zu meistern. Darüber hinaus geben sie bergauf zusätzlich Antrieb.
Ein weiterer Aspekt ist die erhöhte Stabilität und Sicherheit durch zusätzliche Kontaktpunkte, die für bessere Balance und Haltung sorgen. Vor allem beim Tragen größerer Lasten beispielsweise in Form eines vollgepackten Rucksacks macht das auf längeren Strecken einen großen Unterschied. Auf rutschigem oder unebenem Untergrund bringen Wanderstöcke einen besseren Halt und erhöhte Standhaftigkeit, um auch schwierigere Etappen leichter bestreiten zu können.
Contra: Verletzungsgefahr und geringerer Gleichgewichtssinn
Doch genau hier liegt auch der Haken. Wenn die Stöcke hängenbleiben, auf felsigem Untergrund abrutschen oder sich lockere Teleskop-Segmente plötzlich zusammenschieben, kann sich der erhoffte Halt nämlich als heimtückisch erweisen und stattdessen die Sturz- und Verletzungsgefahr sogar noch erhöhen. Du solltest dich also nie komplett auf die Stöcke verlassen und immer darauf achten auch mit den Füßen einen festen Stand zu haben.
Das führt uns direkt zum nächsten Nachteil von Wanderstöcken. Der regelmäßige oder gar übermäßige Gebrauch kann dazu führen, dass sich das eigene Gleichgewicht und die Koordination verschlechtern. Gerade diese Fähigkeiten sind bei Wanderungen im Gelände jedoch durchaus wichtig. Fehlt die Koordinationsfähigkeit, kann das in schwierigem Gelände, wo der Einsatz von Stöcken nicht möglich ist, zu Unsicherheiten führen.
An besonders unwegsamen Stellen, an denen die Hände zur Hilfe genommen werden müssen, werden Wanderstöcke zudem schnell sperrig und stören. Für ohnehin unsichere Personen können Stöcke auch eine zusätzliche Überforderung darstellen, da sie nicht nur bei jedem Schritt überlegen müssen, wo sie hintreten, sondern auch an welcher Stelle sie mit dem Stock einstechen sollten.
Pro | Contra |
- Entlastung von Gelenken - Unterstützung der Beinmuskulatur - zusätzlicher Antrieb bergauf - erhöhte Stabilität und Sicherheit durch zusätzliche Kontaktpunkte - bessere Standhaftigkeit auf rutschigem oder unebenem Untergrund |
- Verschlechterung des Gleichgewichtssinnes - erhöhte Sturz- und Verletzungsgefahr - Verschlechterung der Koordinationsfähigkeit - Sperrigkeit der Wanderstöcke - zusätzliche Unsicherheiten im Gelände |
Wo und für wen lohnt sich der Einatz von Wanderstöcken?
Eine gute Unterstützung bieten Wanderstöcke vor allem älteren Personen, bei denen Gleichgewichtssinn oder Koordination bereits nachlassen. Da ihr Einsatz Gelenke und Wirbelsäule entlastet, sind Stöcke auch für Wanderer zu empfehlen, die bereits Gelenkprobleme haben und ihre Defizite ausgleichen wollen.
Auf Tagestouren oder in unwegsamem beziehungsweise schwierigem Gelände kann der Gebrauch von Stöcken eine große Hilfe sein. Sie unterstützen die Gewichtsverteilung und beugen gerade auf längeren Strecken Müdigkeit vor, da der Körper gleichmäßiger beansprucht wird und auch das Tragen des Rucksackes angenehmer wird.
Auf leichten und flachen Strecken solltest du aber auf den Einsatz von Stöcken verzichten. So kannst du deinen Gleichgewichtssinn trainieren und deinem Körper die Möglichkeit geben, sich auch ohne Stöcke in anspruchsvollerem Gelände bewegen zu können.
- im Alter Gleichgewichtssinn oder Koordination nachlassen
- bereits Gelenkprobleme vorliegen
- lange Touren oder schwieriges Gelände bestritten werden
- schwere Rucksäcke getragen werden
- mehr Halt und Stabilität benötigt wird
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Braucht man also Wanderstöcke? Jein!
Letztendlich gibt es also kein klares Ja oder Nein zu Wanderstöcken. Ob ihr Einsatz sinnvoll ist, hängt jeweils von der eigenen körperlichen Verfassung und dem Gelände ab. Wer seine Stöcke gezielt auf anspruchsvollen Strecken einsetzt, kann seinen Körper entlasten. Der übermäßige Gebrauch führt aber eher zum Gegenteil. Deshalb sollten die Wanderstöcke für leichte Touren auch mal zuhause gelassen oder zumindest zwischendurch am Rucksack verstaut werden. Wie so oft gilt es auch hier die goldene Mitte zu finden.