Outdoor Research
Not macht erfinderisch
Nachdem Ron Gregg, Physiker und leidenschaftlicher Bergsteiger, 1980 auf einer Tour in eine Notsituation geriet, suchte er nach einer guten Alternative zu den bisherigen Gamaschen. Als Schnee unter die damals nur notdürftigen Gamaschen gelangte, erlitt sein Kletterpartner starke Erfrierungen und musste mit dem Helikopter gerettet werden. Für Gregg war dieser Mangel an adäquater Ausstattung ein Grund zum Umdenken. Er gab seine Arbeit auf, um nach Lösungen für diese Probleme zu suchen.
Nach einem Jahr der Entwicklung stellte er sein Ergebnis „The X-Gaiter“, funktionelle und isolierte Gamaschen, vor. Sie wurden so konstruiert, dass sie vielseitig für sämtliche Schuhe zu nutzen sind und eng anliegen, sodass sie diese auch wirklich schützen. Diese Innovation war der Start der Marke Outdoor Research, die ein Jahr später 1981 in Seattle gegründet wurde.
Von kleinen Erfindungen zum Komplettausstatter
Auch in den folgenden Jahren lag der Fokus auf der Entwicklung von funktionellen aber vor allem praktischen Lösungen für Abenteuer in der Natur. So wurde zum Beispiel der Water Bottle Parka® hergestellt. In dieser Ummantelung frieren Getränke in der Wasserflasche nicht ein. Outdoor Research entwickelte auch das erste gepolsterte Erste-Hilfe-Set für Outdoor-Aktivitäten.
Das Unternehmen wuchs vor allem in den Bereichen Handschuh, Kopfbedeckungen und Gamaschen weiter. Erneut inspiriert durch ein Abenteuer unter widrigen Umständen, entwickelte Ron Gregg in den 90er Jahren völlig neue Biwaksäcke. Zum ersten Mal wurde das patentierte 2-Stangen-System angewandt, welches verschiedene Aufstellmöglichkeiten bot und gleichzeitig die Lightweight-Produktion revolutionierte. Zu Greggs vielen bahnbrechenden Erfindungen gehörten auch wasserdichte Packsäcke (Dry Sacks) und Softshell Handschuhe.
Die Jahrtausendwende brachte für Outdoor Research eine weitere Produkterweiterung. Neu hinzu kam Bekleidung, zunächst nur für Männer, später aber auch für Damen. Mit diesem Schritt entwickelte sich das Unternehmen zu einer Rundum-Marke. Als einer der führenden Outdoor-Hersteller kann Outoor Research nun eine Komplett-Ausstattung von Kopf bis Fuß bieten.
Als Ron Gregg im März 2003 bei einer Lawine im kanadischen Backcountry ums Leben kam, stand Outdoor Research vor einer wegweisenden Entscheidung. Ohne den kreativen Anführer, der die treibende Kraft hinter sämtlichen Projekten war, konnten seine Erben das Unternehmen nicht mehr weiterführen und verkauften es deshalb an Dan Nordstrom. Mit ihm wurde ein Nachfolger gefunden, der ebenfalls passionierter Ski- und Rennradfahrer war und die Traditionen des Betriebes beibehielt.
„Beauty in Function“
Funktionalität und Langlebigkeit stehen bei Outdoor Research an erster Stelle. Mit der Erfahrung von zahlreichen Outdoor-Athleten entwickelt der Hersteller praktische Produkte mit einem cleanen und sportlichen Design. Auch die Kunden tragen zur Optimierung der Waren bei. Mit dem Projekt „Lab Rat“ bietet Outdoor Research ihnen nämlich die Möglichkeit Feedback zu den Produkten zu geben.
Ebenso spielen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei dem Unternehmen aus Seattle eine wichtige Rolle. Deshalb kommen nur Bio-Baumwolle und Daunen, die mit dem Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert sind, zum Einsatz. Darüber hinaus arbeitet Outdoor Research mit zahlreichen Non-Profit-Organisationen und Bildungsprogrammen zusammen, die sich für die Erhaltung der Natur einsetzen. Mit der Initiative „We Can Grant“ unterstützt der Hersteller jedes Jahr ein anderes Outdoor-Projekt mit 10.000 Dollar.
(Fotos: Outdoor Research)